Über die Landesgrenzen hinweg verknüpft sich das Team der Janusz-Korczak-Schule seit gut eineinhalb Jahren europaweit mit anderen Schulen. Vernetzung, berufliche Weiterentwicklung und gegenseitiges Voneinander-Lernen stehen im Mittelpunkt des Erasmus+-Programms. Jetzt reisten drei Lehrkräfte sowie der Sozialpädagoge der Janusz-Korczak-Schule nach Polen, um an einem der größten Förderschulzentren Polens, der „Powiatowy Zespół Kształzenia Specjalnego“ (PZKS), tätig zu sein. Im Mittelpunkt diesmal: pädagogische Angebote zur Stärkung der Demokratieerziehung.
Per Zufall war ein erster Kontakt zwischen der polnischen und der deutschen Schule entstanden. Ein Kollege der Janusz-Korczak-Schule stieß aufgrund des gemeinsamen Namensgebers auf die Homepage des Förderschulzentrums. Nach einem ersten Austausch per Mail erfolgte kurz darauf das erste Kennenlernen per Videokonferenz. Reiner Mattar und Krystyna Milewska, die an dem Förderschulzentrum in Weijherowo tätig sind, tauschten sich mit Lehrkräften der Janusz-Korczak-Schule über wesentliche Elemente ihrer Schulen aus. Bereits zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich ein beidseitiges Interesse an einer weiterführenden Zusammenarbeit.
Anfang Dezember flogen die Lehrkräfte und der Sozialpädagoge schließlich nach Danzig, um von dort aus nach Weijherowo zu fahren. Insgesamt zwei Tage verbrachten sie in unterschiedlichen Bereichen des Förderschulzentrums. Das PZKS umfasst verschiedene Bereiche wie einen Kindergarten, die Vorschule, eine Grundschule (Klasse 1 bis 8), Angebote zur Vorbereitung auf das Berufsleben sowie ein Internat. Aktuell werden dort circa 500 Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischen Förderbedarfen von 175 Lehrkräften unterrichtet.
Im Zuge des Job-Shadowings begleiteten die Lehrkräfte Cathrin Bernroth, Alina Brunkhorst und Astrid Spenthof sowie der Sozialpädagoge Holger Hegekötter während ihres Besuchs das Kollegium des Förderschulzentrums in seinem jeweiligen Arbeitsbereich. Neben unterrichtlichen Tätigkeiten und der erzieherischen Arbeit setzten sich die Lehrkräfte vor allem mit pädagogischen Angeboten zur Stärkung der Demokratieerziehung auseinander. Im Fokus standen dabei die Interpretationen der Leitideen des bedeutenden polnischen Pädagogen Janusz Korczaks, die sich in vielen pädagogischen Angeboten des Förderschulzentrums wiederfinden. Die Lehrkräfte und der Sozialpädagoge der Janusz-Korczak-Schule stellten im Rahmen einer Präsentation ebenfalls Leitgedanken und Konzeptionselemente ihrer Schule vor.
Im Juni 2024 erhielt die Janusz-Korczak-Schule erneut die beantragten Erasmus+-Fördermittel, die für Hospitationen von Schulpersonal und Begegnungen von Schülerinnen und Schülern im europäischen Ausland eingesetzt werden können. Zukünftig soll es ein Projekt mit Schülerinnen und Schülern der polnischen und der deutschen Schule zur Stärkung der Demokratieerziehung geben. Im Januar findet diesbezüglich ein digitales Treffen zur gemeinsamen Planung und Umsetzung statt.